Corporate Design für das Ausstellungshaus für Gegenwartskunst im spektakulären, 2003 fertiggestellten Neubau der Architekten Peter Cook und Colin Fournier in Graz, Österreich, einem mit transluzentem Acrylglas verkleideten „Blob“ in städtebaulich markanter Lage am Ufer der Mur.
Das Logo wurde aus einem Achsenkreuz entwickelt, wie es in einem Koordinatensystem den Ursprung und die Richtungen der x/y/z-Achsen definiert, also die drei Dimensionen – und steht damit für Räumlichkeit an sich, und für die Orientierung in dieser. Eine besondere Eigenart des Gebäudes sind die nach herkömmlichen Kriterien schwer zu bespielenden, organisch geformten Innenräume, die die geladenen Künstler zu einer starke räumlichen Bezugnahme geradezu zwingen. Das Kunsthaus Graz als Ort, in der Kunst entwickelt und präsentiert, vermittelt und diskutiert wird, stellt künstlerische Produktion gewissermassen in inhaltliche und räumliche Beziehung zueinander und zum Rezipienten.
Das Achsenkreuz ist als dreidimensionales Element definiert. In seiner perspektivischen Abbildung kann es so – durch Verändern des Blickpunktes – in wechselnder Geometrie erscheinen, oder auch räumlich animiert werden.
In Zusammenarbeit mit dem Schriftentwerfer Hubert Jocham wurde eine sehr charakteristische Hausschrift entwickelt, die in grossen Punktgrössen eingesetzt wird – so ist in jeglicher Anwendung eine sofortige Wiedererkennbarkeit gewährleistet. Die bewusste Niederschwelligkeit der Schriftform soll das Haus für ein breiteres Publikum zugänglich machen.
Das Erscheinungsbild setzt bewusst auf keine definierte Hausfarbe. Farbigkeit entsteht lediglich durch die abgebildeten Kunstwerke. Eine insgesamt eher reduzierte, schwarz-weisse und grossteils rein typographische Gestaltung wird mit verschiedene Oberflächenqualitäten kombiniert, wie deckend– transparent, matt–glänzend, materiell–ausgestanzt.
Zu jeder Ausstellung erscheint ein T-Shirt, das von allen Mitarbeitern getragen wird und auch im Shop erhältlich ist. Neben zahlreichen weiteren Merchandising-Artikeln und dem Auftritt des Kunsthaus Graz im Web wurden auch Leitsystem und Beschriftungen im und am Gebäude gestaltet. Diese sind großteils direkt auf Türen, Boden, Wände und Stufen aufgebracht – mit einer speziellen retro-reflektiven Folie. Große Leuchtkästen in Foyer und Fassade informieren über aktuelle Veranstaltungen.
Das Marketing der Ausstellungsproduktionen des Hauses richtet sich über Großplakate und Citylights an allgemeine, regionale Zielgruppen (auch die der direkten Nachbarstaaten Slowenien und Kroatien), sowie über Inserate und Mailings an ein internationales Fachpublikum. Die Gestaltung der Werbemittel und der – zweispachigen – Kataloge folgt einem durchgängigen System.
Der Auftrag an Lichtwitz folgte aus einem internationalen Wettbewerb mit vorgelagertem, öffentlichem Bewerbungsverfahren.
Visuelle Identität, Werbemittel, Publikationen, Merchandising, Objektgrafik, etc.
als Lichtwitz – Büro für visuelle Kommunikation, mit Harald Niessner
Mitarbeit
Katharina Untertrifaller
Anna Weinzettl
Ludwig Übele
Marina Strasser
Kasimir Reimann
Vinzenz Luger
Michael Frank
Bendikt Flueler
Simona da Silva
2003 bis 2009
Team Auftraggeber
Peter Pakesch
Elisabeth Weixler
Andreas Schnitzler
Bearbeitung Hausschrift
URW
Auszeichnungen
Green Panther 2004 „Corporate Design“: Gold
Green Panther 2004 „Ausstellungskatalog/Editorial“: Bronze
European Design Annual – EULDA 2006: Award Winner
Biennale Brno 2008 „Packaging“: Hauptpreis
EdAwards 2009 „Book Layout“: Bronze
Kreativ Club Austria 2009, „Jahresberichte“: Silberne Venus