Auf der Weltkarte des Kinos hatte Wien neben Paris, Berlin oder New York lange einen festen Platz. Kaiserliches Wien, Walzer-Seligkeit und kleinbürgerliche Idylle: Damit konnte man große Film-Geschichten erzählen, eingebettet in den Mythos Wiens als Stadt der Liebe und der Musik. Nach 1945, im Kalten Krieg, wurde die geteilte Trümmerstadt zum Schauplatz düsterer Spionagethriller. Seit 1970 sind es vornehmlich österreichische Produktionen, in denen Wien neu ins Blickfeld kommt, diesmal aber gebrochen und mit Sensibilität für soziale Schattierungen: Die Stadt als disparate urbane Landschaft. Waren einst die Paläste und Gassen von Alt-Wien beliebte Kulissen, so ist heute die Peripherie topografisches Leitmotiv. (Text: Wien Museum)
Phänomene des Mediums Film werden hier zwanglos in das gedruckte Format übersetzt: Essay-Titel rollen nach oben aus dem Format heraus, die Grundfarbe ist Sattschwarz, und Schwarzweiß-Filmkader werden – oft als Kurzsequenz – im Duplexdruck mit einem Silberbromid-Ton reproduziert.
Katalog zur Ausstellung im Wien Museum Karlsplatz, 27. 5. – 19. 9. 2010
Mitarbeit
Markus Göbl
Erscheinungsjahr
2010 (vergriffen)
Kuratoren
Christian Dewald
Michael Loebenstein
Werner Michael Schwarz
Verlag
Czernin Verlag
Druck
Holzhausen